Die Krise der letzten Monate haben nicht nur dazu geführt, dass viele von uns mehr gekocht (30%!), gebacken und fermentiert haben, sondern auch ihre Einkäufe überdacht haben – das zeigt der
neue Ernährungsreport des
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft.
"Corona macht deutlich: Die Landwirtschaft und damit die regionale Erzeugung und Vermarktung ist systemrelevant. So sehen viele Menschen die Landwirtschaft in einem anderen Licht. Mehr als jede
dritte befragte Person (39 Prozent) gibt an, dass die Landwirtschaft für sie in der Corona-Krise an Bedeutung gewonnen hat. Besonders unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die
Landwirtschaft wichtiger geworden als vor der Krise (47 Prozent)." (BMEL) Erst
der Spargel,
dann die Schlachthäuser –
es wurde viel diskutiert in den letzten Wochen, viel gefragt und hinterfragt. Wie viel ist uns unser Essen wert? Und wer hat es eigentlich produziert? "Jetzt wäre auch ein guter Zeitpunkt,
um darüber nachzudenken, ob man eine Landwirtschaft möchte, die nur auf dem Rücken von billiger Arbeitskraft aus Osteuropa funktioniert" (Luisa Jacobs, Die Zeit). Und:
Wie geht die Diskussion weiter? Wird das Interesse anhalten? In einem
Artikel auf
der Seite Civil
Eatsbeschreibt
die Journalistin Simran
Sethi die
Situation der Landwirtschaft in den USA und das auch dort sichtbare, neu gewonnene Interesse an regionalen Lebensmitteln: "Während sich die Welt langsam wieder öffnet und Fuß fasst, wie
können wir die Menschen, die ihr Leben riskieren, um uns zu ernähren, im Zentrum unseres Bewusstseins halten?" Sie erläutert ihre Hoffnung, dass durch eine neue Solidarität mit
Landwirt*innen und Erntehelfer*innen ein Verständnis und Mitgefühl entsteht, das anhält – sind wir jetzt hungrig genug auf Veränderung und einen Systemwandel?
aus: Markthalle Neun Newsletter 10.6.2020
Kommentar schreiben