Das Morgenpost-Menü-Team verspricht „Grenzenlosen Genuss in Mitte“ durch das Augustangebot im jungen Restaurant NoName. Eine Dame äußerte sich dazu in einem sozialen Medium befremdlich, dass sie nicht in ein Restaurant mit dem Bild einer gefesselten Frau gehen würde. Nach dem Besuch durch die kochen & mehr Tafelrunde kann festgestellt werden, dass diese Dame so mit Sicherheit etwas verpasst und das Angebot des engagierten Restaurantteams in vielerlei Hinsicht als Gesamtkunstwerk zu begreifen ist, dass man sicherlich nicht beim ersten Hingucker und mit einfacher Weltsicht erfassen kann. Geschäftsführerin Janina Atmadi deutete dann auch in ihrer Begrüßung die Vielfalt der Überlegungen an, die hinter diesem Projekt und kreativem Erlebnis des „Fine Dining“ in der traditionell rotlichtangehauchten Oranienburger Straße und nahe des Kreativquartiers der Heckmannhöfe steht. Dabei berichtete sie auch stolz darüber, dass sie mit ihrem Partner an der Restaurierung und Umwandlung des ehemaligen Frauenknastes in Lichterfelde zu einem Boutiquehotel und Eventlocation arbeitet. Sich mit ungewohnten und unbekannten Situationen auseinanderzusetzen und fremde Wege zu gehen verlangt dann auch der junge Küchenchef Vicenzo Broszio, der sich mit seinem Angebot weltoffen und abseits der ausgetretenen Trampelpfade üblicher gehobener Küche bewegt. Er überrascht mit Produkten, die man garantiert noch nicht gegessen hat und zaubert Tellerdekorationen, die zum Beispiel an eine Sommerwiese erinnern und deren Zerstörung mit der Gabel fast eine Überwindung kostet. In der Minimalisierung liegt dann auch das Genuss-Geheimnis des Fine Dining Angebotes. Der sympathische Sommelier Steve Hartzsch könnte einen ganzen Abend mit seiner profunden Fachkenntnis ausfüllen und lädt mit seiner wohlabgestimmten Weinauswahl zu einer Genussreise in die verschiedensten Weinlagen Europas ein. Auch sonst stimmt einfach alles von der gut ausgesuchten sowie dezent eingestellten Musikbegleitung, aufmerksamen Bedienung, Lichtinstallation und Möblierung und tatsächlich werden auch hier Grenzen des Gewohnten äußerst positiv überschritten.
Wer sich dann zum Schluss erleichtern geht, findet im Geheimen und am stillen Ort auch noch einen Wunschtraum erfüllt…
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Nicola (Freitag, 14 August 2020 14:19)
Nun hat auch die zweite k&m-Gruppe ihr Noname-Event erlebt! Allem voran: das Essen war wirklich spitzenklasse! Wunderbar komponiert, sehr ausgewogen und teilweise neu und überrraschend, aber immer sehr, sehr lecker. Nur leider - manchmal doch etwas wenig. Bei den sehr angeregten Tischgesprächen habe ich teilweise gar nicht mitbekommen, wie schnell der Teller schon wieder leer war. Uuups. Wenn ich das Restaurant noch einmal besuche, dann in stiller Zweisamkeit, um die Kostbarkeiten auf dem Teller auch wirklich wahrnehmen zu können. Auch die begleitenden Weine waren gut und teilweise überraschend im Geschmack, der Somelier sehr kundig und auskunftsbereit. Zum Schluss kam dann noch der Koch schnell mal vorbei (Bernd hatte wirklich für alles vorgesorgt). Wir konnten ihm entlocken, dass er im Borchardt gelernt und im Einsunternull gekocht hat - kein Wunder also, dass das Essen so gemundet hat. Alles in allem ein schöner Abend in fröhlicher Runde: alle haben es genossen, wieder zusammen sein zu können. Nach der direkten S-Bahnfahrt nach Hause haben wir dann aber doch noch schnell 'ne Stulle gegessen :)